Di., 05.11.2024 , 09:30 Uhr

Rheinland-Pfalz: US-Wahl - Unternehmer sehen bessere Chancen für Standort mit Harris

In Rheinland-Pfalz wächst die Sorge vor einem zunehmenden Protektionismus in den USA. Diese Entwicklung sehen die Unternehmer im Land besonders im Falle einer Wahl von Donald Trump zum US-Präsident.

Mainz. Ein Sieg der Demokratin Kamala Harris bei der US-Präsidentschaftswahl wäre nach Einschätzung der rheinland-pfälzischen Unternehmer am vorteilhaftesten für die wirtschaftliche Lage im Land. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey stimmten rund 60 Prozent der befragten Unternehmer in Rheinland-Pfalz für diese Aussage. Auf den Republikaner Donald Trump seien nur etwas mehr als zwölf Prozent entfallen, teilte die Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU) in Mainz mit.

Die LVU hatte die Online-Umfrage, bei der Mitte Oktober 500 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren in Rheinland-Pfalz befragt wurden, in Auftrag gegeben. Auch bei den Fragen, welche US-Präsidentin oder welcher US-Präsident würde die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland am ehesten stärken und wer wäre am vorteilhaftesten für die militärischen Beziehungen zwischen den USA und Rheinland-Pfalz habe die Zustimmung bei über 60 Prozent für Harris gelegen, teilte die LVU mit.

Rund 50.000 US-Amerikanerinnen und Amerikaner leben in Rheinland-Pfalz. Dazu zählen Soldatinnen und Soldaten, US-Zivilangestellte, deren Familien und auch ehemalige Angehörige der Streitkräfte, die nach ihrem Dienst in Deutschland geblieben sind. Hauptstandorte sind die Air Base Ramstein, die Air Base Spangdahlem, Baumholder sowie die Standorte im Raum Kaiserslautern. Der Standort Ramstein beheimatet die größte US-Militärgemeinde außerhalb der USA.

Sorge vor zunehmendem Protektionismus in den USA wächst

«Auch in Rheinland-Pfalz wächst die Sorge vor einem zunehmenden Protektionismus in den USA, besonders im Falle einer Wiederwahl von Donald Trump», sagte LVU-Präsident Johannes Heger. «Dieser Trend, der leider in beiden politischen Lagern der USA zunehmend Anklang findet, gefährdet offene Märkte und stabile Wertschöpfungsketten, die entscheidend für unseren Wohlstand sind.»

Neue Handelsbarrieren, insbesondere Zölle, wären ein herber Rückschlag für die exportorientierte rheinland-pfälzische Wirtschaft, mahnte Heger. Seit Jahrzehnten profitierten Rheinland-Pfalz und die USA von einer besonders engen Partnerschaft. «Gerade in unsicheren Zeiten brauchen wir verlässliche Partner und einen freien, regelbasierten Handel.» Deshalb müssten Europa, Deutschland und Rheinland-Pfalz entschlossen hinter multilateralen Institutionen wie der WTO, der EU und der Nato stehen. «Sie sind unverzichtbar für Frieden und Wohlstand», sagte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände. (dpa/lrs)

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