Auf unserer Reise sind uns einige Menschen begegnet. Einer davon ist Sascha. Er ist gebürtiger Ukrainer und lebt seit 14 Jahren in Polen. „Ich wohne zwar in Polen, aber mein Herz ist immer noch in der Ukraine geblieben. Und das nach so vielen Jahren.“
Er ist nur einer von vielen, die sich um die Ukrainer vor Ort kümmern, die gerade auf der Durchreise sind. Er hat die Organisation des Lagers im Blick, in dem die Spenden beispielsweise von „Taxi ohne Grenzen“ ankommen. Dieser Mann hilft, wo er kann und engagiert sich sehr für die ukrainischen
Flüchtlinge.
Sascha erzählt, dass er sich mit einigen seiner Arbeitskollegen aus der Baufirma, bei der sie arbeiten, zusammengeschlossen hat. Gemeinsam haben sie einen Container aufgestellt. Doch nicht nur das, denn sie haben ein kleines Häuschen gebaut, in dem aktuell auch ukrainische Menschen leben. Voller Stolz zeigt er mir die Unterkünfte.
Er bleibt vor einem Haus stehen. Sein Blick verrät mir, dass ihm dieses Gebäude besonders am Herzen liegt. Aus ungebrauchten Kabeltrommeln und verschiedenen Holzbrettern, errichten sie sogar eine dritte Unterkunft.
Nach dem Motto: „Aus Alt mach Neu“. In zwei Wochen ist es fertig, und dann dürfen auch hier ukrainische Flüchtlinge bleiben. Sie dürfen sich dort so lange aufhalten, bis sie sich bereit fühlen weiter zu reisen.
Über seine 22-jährige Nichte Angela, die eigentlich in der Ukraine lebt, sagt er: „Angela hat keine schönen Dinge in ihrem Heimatland erlebt, aber dafür hält sie sich hier in Polen gut“.
Mit einem klassischen polnisch-ukrainschen Volkslied, welches „Hey Sokoly“ heißt, verbindet er den starken Zusammenhalt zwischen seiner momentanen Heimat und seiner Heimat im Herzen. Doch auch die Hilfe aus Deutschland berührt ihn zutiefst. „Deutschland, Polen und die Ukraine halten zusammen!“
Er wird nächstes Jahr 60 Jahre alt und hat damals den kalten Krieg erlebt. Dann kam die Corona-Pandemie. Und jetzt der Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Er macht sich Sorgen: „Welche Zeiten kommen denn noch auf uns zu?“