Speyer/Darmstadt (dpa/lrs) – Nach der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Papst Leo XIV. zeigen sich auch kirchliche Vertreter beeindruckt – und äußern klare Erwartungen an das künftige Pontifikat.
Der 69-jährige US-Amerikaner wurde nach nur einem Tag im Konklave zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt. In seinem ersten öffentlichen Auftritt sprach Leo XIV. von einer «synodalen Kirche» und setzte mit dem Begriff «Frieden» einen frühen Akzent. Sein umfangreicher Erfahrungsschatz in verschiedenen Weltregionen gilt als Pluspunkt für das neue Oberhaupt der katholischen Kirche.
Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann sieht in der Wahl ein starkes Signal für Kontinuität und Erneuerung. Er sei sehr dankbar, dass der neue Papst bereits in seiner ersten Ansprache auf der Loggia des Petersdoms den Begriff der «synodalen Kirche» aufgegriffen habe, sagte Wiesemann laut einer Erklärung des Bistums.
«Dies stimmt mich zuversichtlich, dass er auf dem von seinem Vorgänger begonnenen Weg der synodalen Erneuerung der Kirche entschieden und mutig weitergehen will. Ebenso, dass er Brücken zu anderen Kirchen schlägt und dem ökumenischen Dialog neue, wegweisende Impulse gibt.»
Wiesemann erklärte weiter, dass «unser friedliches und solidarisches Miteinander» heute auf vielfache Weise bedroht sei. «Umso wichtiger ist eine weltweit hörbare Stimme, die Brücken baut und sich in Gottes Namen allen Tendenzen zu Abschottung und Spaltung entgegenstellt. Die uns an die gottgeschenkte Würde jedes Menschen erinnert. Die sich dem vermeintlichen Recht des Stärkeren widersetzt und sich schützend vor Schwache stellt.»
Positive Worte kommen auch von der evangelischen Kirche: Die Präsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, hob die internationale Erfahrung des neuen Papstes hervor. Gerade in einer von Umbrüchen und Konflikten geprägten Welt sei das besonders wertvoll. «Mit dem Stichwort ‘Frieden’ hat er bei seinem ersten Auftritt ein deutliches Zeichen gesetzt», sagte sie.