Di., 01.04.2025 , 14:17 Uhr

Stuttgart/Mannheim: Laut Opfer Stürzenberger kam Angriff "aus dem völligen Nichts"

Stuttgart/Mannheim. Eines der Opfer der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz ist nach eigenen Angaben von dem Angriff überrascht worden. Er habe gerade einen Stand aufgebaut und Plakate geordnet, sagte Michael Stürzenberger von der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) vor dem Oberlandesgericht Stuttgart. «Dann kam dieser Angriff aus dem völligen Nichts. Es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel», sagte Stürzenberger.

Im ersten Moment habe er gar nicht bemerkt, dass ein Messer im Spiel gewesen sei, sagte der 60-Jährige. Er habe zunächst nur einen Kontakt gespürt und sei dann gemeinsam mit dem Angreifer hingefallen. Als der Angeklagte dann aufgestanden sei, habe er das Messer gesehen. «Das war der Moment, wo ich realisiert habe: Jetzt wird es gefährlich», sagte Stürzenberger.

Sechs Menschen mit Messer verletzt

Das 60-jährige Vorstandsmitglied war nach Worten des Angeklagten Sulaiman A. das Ziel des Angriffs – Stürzenberger wurde durch mehrere Stiche schwer verletzt. Er tritt in dem Verfahren, das seit Mitte Februar läuft, als Nebenkläger auf.

Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft verletzte der Angeklagte am 31. Mai 2024 bei dem Angriff in Mannheim sechs Menschen mit einem Messer: fünf Teilnehmer einer Kundgebung der BPE sowie den 29-jährigen Polizisten Rouven Laur. Dieser starb zwei Tage später an seinen schweren Verletzungen. Der Angeklagte hatte zuletzt mit Frau und Kindern im hessischen Heppenheim gelebt, rund 35 Kilometer nordöstlich von Mannheim.

Opfer hätte Angriff nicht für möglich gehalten

Der Angriff in Mannheim habe vieles verändert, sagte Stürzenberger vor Gericht. Er habe es nie für möglich gehalten, dass so etwas passieren könne. «Wenn man als Aufklärer dann in das Visier von Terrorbereiten kommt, dann ist eine Ebene erreicht, wo man sich gut überlegen muss, wie es weitergeht.» Nach dem Angriff habe er sich deswegen von Kundgebungen der BPE zurückgezogen und beobachte die Aktivitäten jüngerer Mitglieder.

Der bayerische Verfassungsschutz beobachtet nach Angabe eines Sprechers Stürzenberger, der in München lebt, sowie den bayerischen BPE-Landesverband. In seinem Bericht für das Jahr 2022 schreibt die Behörde über Stürzenberger und den bayerischen Landesverband der BPE, es lägen «tatsächliche Anhaltspunkte» dafür vor, dass diese «verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Bestrebungen» verfolgten, «die auf eine Abschaffung der Religionsfreiheit für Muslime gerichtet sind». (dpa)

Das könnte Dich auch interessieren

18.12.2025 Mannheimer Amokfahrer kommt in Psychiatrie Mannheim. Der Mannheimer Amokfahrer wird nach dem tödlichen Vorfall an Rosenmontag in der Innenstadt bis auf Weiteres in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Das entschied das Landgericht Mannheim und verurteilte den Mann zudem unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Bei der Tat am 3. März 18.12.2025 Kommt Mannheimer Todesfahrer in Psychiatrie? Urteil erwartet Mannheim. Zwei Tote, 14 Verletzte: Mehr als neun Monate nach der Amokfahrt in der Mannheimer Innenstadt an Rosenmontag will das dortige Landgericht heute um 11.00 Uhr sein Urteil verkünden. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung haben gefordert, den Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen. Der Mann aus Ludwigshafen war aus Sicht der Staatsanwaltschaft am 15.12.2025 Frankenthal: Prozess um Messerangriff in Lehrerzimmer beginnt Frankenthal (dpa/lrs) – Vor der Großen Jugendkammer des Landgerichts Frankenthal beginnt am Montag (9.00 Uhr) der nicht öffentliche Prozess gegen eine Jugendliche wegen versuchten Totschlags. Die Beschuldigte soll Ende Mai im Lehrerzimmer ihrer Schule in Ludwigshafen eine Lehrerin mit einem Messer angegriffen haben, «um sie zu töten», so das Gericht. Die Lehrerin habe den Angriff abwehren und der 14.12.2025 Kontrollaktion zu Alkohol und Drogen im Straßenverkehr Mainz (dpa/lrs) – Die Polizei in Rheinland-Pfalz plant ab Montag verstärkte Kontrollen und Präventionsarbeit gegen Drogen und Alkohol im Straßenverkehr. Diese Maßnahmen sind Teil der europaweiten Roadpol-Woche vom 15. bis 21. Dezember. Unter anderem beteiligen sich die Polizeipräsidien Rheinpfalz, Westpfalz und Koblenz an der Aktion. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz erklärte, man wolle mit der Aktion auf die Risiken im