Di., 03.09.2024 , 00:42 Uhr

Hitzige Mitgliederversammlung

Sinsheim: Ex-Oberbürgermeister Jörg Albrecht neuer Präsident der TSG Hoffenheim

Sinsheim. Der langjährige Sinsheimer Oberbürgermeister Jörg Albrecht ist neuer Präsident der TSG 1899 Hoffenheim. Der 55-Jährige wurde bei der Mitgliederversammlung der Kraichgauer in der Sinsheimer Stadthalle am Montag mit 273 der insgesamt 445 abgegebenen Stimmen zum neuen Vorsitzenden des e.V. gewählt. Welche Auswirkungen die Wahl auf die zuletzt extreme Unruhe rund um den Fußball-Bundesligisten hat, wird sich zeigen.

Als einziger Gegenkandidat war Marvin Rotermundt, ein 29 Jahre alter TSG-Fan, angetreten – mit geringen Hoffnungen auf Erfolg, wie der Mechatroniker bei seiner Vorstellung selbst direkt erklärte. Er erhielt 123 Stimmen. Filmaufnahmen bei seiner Rede untersagte er generell, mit RNF reden wollte Rotermundt auch nicht, wie er auf Anfrage sagte.

Einige Anwesende im Saal riefen „Albrecht raus“. Teile der Fanszene, in vorderster Front die Ultra-Gruppierungen „Young Boyz“ und „Crescendo Hohenlohe“, sehen Albrecht, der Ende August als Oberbürgermeister abgetreten ist, wegen seiner Nähe zu Clubmäzen Dietmar Hopp kritisch.

Die TSG hatte wenige Wochen vor dem Saisonstart einen Umbruch in der Führungsebene eingeleitet und sich unter anderem von ihrem langjährigen Sportchef Alexander Rosen getrennt. Heftige Fan-Proteste und ein Stimmungsboykott bei den Liga-Spielen gegen Holstein Kiel und bei Eintracht Frankfurt waren die Folge.

Der Unmut der Fans richtete sich auch gegen Hauptgesellschafter Hopp, dessen Einfluss auf die ausgegliederte Profiabteilung nach wie vor als groß gilt – auch wenn er die Stimmrechtsmehrheit im Sommer 2023 an den e.V. zurückgegeben hat. Dieser wurde seit dem Rücktritt des Ex-Präsidenten Kristian Baumgärtner Anfang Juli interimistisch von der 2. Vorsitzenden Simone Engelhardt angeführt. (dpa/wg)

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