Do, 10.02.2022 , 15:56 Uhr

Walldorf: SAP und IBM bauen Kooperation im Cloud-Geschäft aus

Der US-Technikriese IBM und der deutsche Softwarekonzern SAP wollen ihre Zusammenarbeit im Cloud-Geschäft ausbauen. Das kündigte beide Unternehmen am Donnerstag in Walldorf und Armonk (US-Bundesstaat New York) an. IBM werde im Rahmen dieser Kooperation Technologie und Beratungsservices bereitstellen, um Kunden sowohl in regulierten als auch in nicht regulierten Branchen den einfacheren Umstieg auf das Cloud-Computing zu ermöglichen.

Die beiden Partner setzen zum einen auf ein hybrides Cloud-Modell, also einen Mix von Servern im eigenen Rechenzentrum und Rechenleistung sowie Speicherplatz, die über das Internet in der Cloud bereitgestellt werden. Es gehe aber auch darum, eine Verlagerung geschäftskritischer Rechenressourcen von SAP-Lösungen in die Cloud zu ermöglichen.

SAP, der größte Softwarekonzern Europas, gilt nicht als Vorreiter beim Umstieg von lokal betriebenen Software-Lösungen auf die Cloud. SAP-Vorstandschef Christian Klein, der seit gut zwei Jahren an der Spitze des Walldorfer Konzerns steht, trimmt aber das Dax-Unternehmen seit geraumer Zeit auf Cloud-Kurs. Dabei kooperiert SAP auch mit den großen Hyperscalern: Im vergangenen Sommer hatte SAP eine strategische Allianz mit Google angekündigt. Vor einer Woche hatte SAP ein Modell für eine Cloud-Lösung für die Verwaltung in Deutschland vorgestellt, die auf der Azure-Technik des weltgrößten Softwareanbieters Microsoft aufsetzt.

«Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für die SAP, um sich neu aufzustellen, stabile Lieferketten aufzubauen und sich auf dem Weg in die Cloud zu nachhaltigen Unternehmen zu entwickeln», sagte Klein Mitte Januar. Er peilt im laufenden Jahr bei der Cloudsoftware ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 23 bis 26 Prozent ein – ein deutlich schnelleres Wachstum als im vergangenen Jahr, als der Cloud-Erlös um rund ein Sechstel auf 9,42 Milliarden Euro zulegte.

IBM-Chef Arvind Krishna verwies darauf, dass sein Unternehmen und SAP seit fast einem halben Jahrhundert Kunden unterstützen, komplexe und unternehmenskritische Arbeitslasten zu bewältigen. «Unsere Partnerschaft ist unglaublich wichtig, mehr noch als früher, da wir mit Kunden aus allen Branchen und auf der ganzen Welt zusammenarbeiten.» Das Konzept der Hybrid Cloud und künstliche Intelligenz seien der Schlüssel zur Erfüllung dieser Anforderungen. Mit der aktuellen Kooperation erhielten die Kunden einen Zugang zu mehr als 37 000 IBM-Beratern, die von SAP zertifiziert seien.

Cloud IBM sap Zusammenarbeit
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

26.04.2024 Walldorf: Abfindungsprogramme für SAP-Stellenabbau in Deutschland stehen Walldorf/Heidelberg. Die Abfindungsregelungen für den geplanten Stellenabbau beim Softwarekonzerns SAP in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge unter Dach und Fach.  Das Unternehmen und der Betriebsrat einigten sich, wie die «Rhein-Neckar-Zeitung» (Freitag) berichtete. In Deutschland sollen etwa 2600 der rund 25 300 Stellen wegfallen. Ein Unternehmenssprecher wollte am Donnerstag auf Anfrage den Bericht nicht kommentieren. Er verwies 23.04.2024 Walldorf: SAP verdient operativ weniger als erwartet Walldorf. Europas größter Softwarehersteller SAP ist wegen hoher Kosten für die aktienbasierte Mitarbeitervergütung mit einem unerwartet geringen operativen Gewinn ins neue Jahr gestartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs im ersten Quartal im Jahresvergleich zwar um 16 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro, wie das Dax-Schwergewicht am Montagabend in Walldorf mitteilte. Analysten 11.04.2024 Walldorf: SAP-Betriebsratschef begrüßt laut Bericht Abfindungsregelung Europas größter Softwarehersteller will weltweit 8000 Stellen abbauen. Dafür nimmt der Konzern viel Geld in die Hand. Walldorf. Der Betriebsratschef des Walldorfer Softwareherstellers SAP, Eberhard Schick, begrüßt laut einem Magazinbericht Abfindungsregelungen bei dem geplanten Stellenabbau. «Viele ältere Mitarbeiter freuen sich riesig, wenn sie demnächst mit einem goldenen Handschlag in Ruhestand gehen können», sagte Schick dem 29.03.2024 Walldorf: Auszeit nach Geburt - SAP will Väter doch nicht wochenlang freistellen Das Software-Unternehmen SAP wird die für dieses Jahr versprochene mehrwöchige Freistellung von Vätern nach der Geburt eines Kindes nicht einführen. Das teilte ein Sprecher des Konzerns der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. «Nein, wir planen keine Umsetzung mehr», erklärte er dazu. Als Unternehmen mit Mitarbeitern in 80 Ländern lasse «sich leider keine gleichberechtigte globale Lösung bei