Für besondere künstlerische Leistungen bei den Nibelungen-Festspielen in Worms sind der Toningenieur Marius Feth und sein Team mit dem Mario-Adorf-Preis 2022 ausgezeichnet worden. Das Kuratorium der Festspiele würdigte am Sonntag deren «innovatives und ausgeklügeltes Sounddesign».
Nach zwei Wochen Spielzeit zogen die Veranstalter zudem ein positives Fazit des Theaterfestes: Das Stück «hildensaga. ein königinnendrama» von Ferdinand Schmalz und unter der Regie von Roger Vontobel habe den Verantwortlichen «eine herausragende Auslastung von knapp 95 Prozent» und zahlreiche ausverkaufte Aufführungen beschert. Insgesamt seien mehr als 22 000 Besucher gezählt worden, sagte eine Sprecherin.
«Bei aller Düsterheit, die im Moment bei den Zuschauerzahlen in den Theatern zu beklagen ist, hat das Publikum der Nibelungen-Festspiele ein starkes Zeichen gesetzt: Kultur ist wichtiger denn je, gerade im gemeinsamen Erleben», sagte Intendant Nico Hofmann laut Mitteilung.
Auf einer großen Wasserfläche als Bühnenbild vor dem Kaiserdom in Worms hatte sich das Ensemble dem mittelalterlichen Heldenepos von neuer Seite angenähert. In der mystischen Geschichte über Treue und Verrat fragte Autor Schmalz unter anderem, ob eine von Frauen gelenkte Welt eine bessere wäre.
Die Schauspieler befanden sich laut Veranstaltern fast die gesamte Aufführung über im Wasser, so dass der Einsatz der Tontechnik eine große Herausforderung gewesen sei. Den mit 10 000 Euro dotierten Mario-Adorf-Preis erhielten neben Feth auch Julian Kochendörfer, Antonio Gavita, Andreas Pirrmann und Moritz Bach. Die Auszeichnung wird seit 2018 vergeben. Die nächsten Nibelungen-Festspiele sollen vom 7. bis 23 Juli 2023 über die Bühne gehen.