Der VfB Stuttgart hat sein Zwischentief überwunden
und die Abstiegssorgen von 1899 Hoffenheim in der Fußball-Bundesliga
vergrößert. Im Nachbarschaftsduell feierten die Schwaben am Samstag
beim 5:1 (2:0) den höchsten Saisonsieg und sorgten für das neunte
sieglose Auswärtsspiel des badischen Tabellenvorletzten. Vor 47 677
Zuschauern erzielten Georg Niedermeier (6./51. Minute), Lukas Rupp
(42.), Filip Kostic (78.) und Timo Werner (82.) die Tore für den VfB.
Die Schwaben haben nun zehn Punkte Vorsprung auf Hoffenheim.
Die Gäste, für die an einem schwachen Samstag Nachmittag nur Andrej
Kramaric traf (73.), verpassten nach der zweiten Niederlage unter dem
neuen Trainer Julian Nagelsmann den Sprung auf den Relegationsrang.
Nach der 0:4-Blamage in Mönchengladbach hatte VfB-Coach Jürgen Kramny
seine Stürmer Martin Harnik und Werner auf die Bank verbannt und
Winter-Neuzugang Artem Kravets sowie Rupp in die Startelf beordert.
Letzterer war dann auch gleich an den beiden Toren vor der Pause
beteiligt: Nach einem Eckball ließ der sonst so starke 1899-Torhüter
Oliver Baumann einen Rupp-Schuss nach vorne abprallen, und der nach
vorne gekommene Niedermeier verwertete im Rutschen. Kurz vor der
Pause landete eine Flanke von Verteidiger Emiliano Insua dann über
Umwege im Strafraum bei Rupp, der eiskalt vollstreckte.
Mit dem 2:0 belohnten sich die Stuttgarter in einer einseitigen
ersten Halbzeit auch endlich nach einem Konter, nachdem zuvor bereits
einige Gegenstöße gegen die immer wieder indisponierten Gäste nicht
zu Ende gespielt worden warnen. Kravets (29.) und Daniel Didavi (30.)
scheiterten jeweils an Baumann, Rupp vertändelte (31.) im Sechzehner.
Stuttgart präsentierte sich nach drei sieglosen Spielen hellwach und
selbstbewusst – und hätte mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit schon zur
Pause noch höher führen können. Von den Gästen, die unter Neu-Trainer
Nagelsmann sieben Punkte in vier Spielen geholt hatten, waren statt
flüssiger Kombinationen und mutiger Offensivmomente nur unerklärliche
Ballverluste zu sehen. Nagelsmann schlug angesichts der klaren
Unterlegenheit seines Teams immer wieder die Hände vors Gesicht.
Und es wurde nach dem Seitenwechsel nicht besser. Nadiem Amiri
(48.) hatte zwar den Anschlusstreffer auf dem Fuß, sein Schuss aus
elf Metern wurde aber von einem Stuttgarter gerade noch geblockt.
Danach sorgte Niedermeier, der unter Kramnys Vorgänger Alexander
Zorniger noch ausgebootet gewesen war, für die Vorentscheidung. Nach
einem Eckball von Kostic erzielte der 30-Jährige mit einem wuchtigen
Kopfball das 3:0; es war sein erster Bundesliga-Doppelpack.
Im Gefühl des sicheren Sieges ließen es die Stuttgarter etwas ruhiger
angehen, Hoffenheim kam ein bisschen besser ins Spiel. Ein großes
Aufbäumen war das aber nicht, auch wenn Kramaric noch zum 1:3 gelang.
Denn nur wenige Minuten später machten der starke Kostic mit einer
feinen Einzelaktion und Werner nach einem Konter alles klar. (dpa)